Scham, Würde und lecker Pizza
Der Austausch mit anderen Pflegeeltern ist eine große Kraftquelle für den wunderbaren und oft herausfordernden Alltag mit Pflegekindern. So unterschiedlich die Pflegeeltern, ihre Familienkonstellationen, ihre Erziehungsstile, so unterschiedlich die Kinder und ihre Biographien:
Es gibt viele Pflegeeltern-spezifische Themen und Erfahrungen. Neben den sich ähnelnden Herausforderungen und Grenzerfahrungen, ist das auch der Wille für die Kinder zu kämpfen, zu investieren und durchzuhalten.
So entsteht ein Raum mit gegenseitigem Verständnis und viel Wertschätzung. Alle können von der Kompetenz und Kraft der Anderen profitieren und es wird möglich über schwierige Erfahrungen und eigenes Scheitern zu sprechen und auch mal laut darüber zu lachen.
Der theoretische Input begann mit einer kleinen Einführung zu Haim-Omer und hatte dann den Fokus „Scham und Würde“. Ein Thema das sehr schnell ans Eingemachte ging. Scham über das eigene Verhalten in grenzwertigen Situationen mit Pflegekindern, traumatische Scham als große Belastung der Pflegekinder, Scham über das eigene Verhalten oder das Verhalten der Pflegekinder in der Öffentlichkeit: Das waren einige der genannten Verbindungen zu diesem unangenehmen Gefühl.
Es tat gut den Blick von der eigenen Scham nochmal auf die Theorie zu wenden. Scham als Entwicklungsimpuls und Warnsignal zu verstehen, kann helfen sich von dem Gefühl nicht lähmen oder isolieren zu lassen, sondern ins Handeln zu kommen. Zu erkennen dass Scham oft mit Aggression oder Verleugnung überdeckt wird, kann helfen den Entwicklungsimpuls hinter diesen Ablenkungsgefühlen frei zu legen. Das Wissen darum, dass es überflüssige, z.B. traumatische Scham gibt und Methoden, diese loszuwerden, kann zu einem gesünderen, hilfreichen Schämen verhelfen.
Was wesentlich zur Atmosphäre der EcoHo Treffen beiträgt ist der Aspekt de Versorgt- Werdens. Die Kinder werden von einem Team von Fachkräften sehr gut und individuell betreut. Der Seminarraum ist vorbereitet, es gibt Blumen, Getränke und liebevoll zubereitete Snacks. Die Treffen sind moderiert, die theoretischen Impulse fundiert und praxisnah. Danke dafür an Ursula Immenschuh und Sylvia Freudling.
Kulinarischer Höhepunkt war diesmal eine leckere Pizza, die Primo Markt dem Verein vergünstigt angeboten hat. In der Mittagssonne konnte diese draußen und mit Blick auf Freiburg genossen werden.
Vielen Dank dafür!